Elektrisches Laden: Electra sammelt 304 Millionen Euro ein

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Electra hat sich eine Finanzierungsrunde in Höhe von 304 Millionen Euro gesichert, die vom niederländischen Pensionsfonds PGGM angeführt wird und an der sich auch Bpifrance beteiligt. Als reiner Anbieter von ultraschnellen Ladestationen will das französische Start-up-Unternehmen in ganz Europa expandieren, um die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu fördern.

Diese Finanzspritze folgt auf die jüngste Ankündigung von Electra, 27 Millionen Euro an Schulden aufzunehmen. Mit dieser neuen Finanzierung erreicht Electra die größte Mittelbeschaffung in der Geschichte des elektrischen Ladens in Frankreich und eine der bedeutendsten in Europa seit dem Aufkommen der batteriebetriebenen Fahrzeuge. Im Jahr 2022 erhielt Zeplug 240 Millionen Euro, und im vergangenen Jahr sammelte Driveco 250 Millionen Euro von APG, einem weiteren niederländischen Pensionsfonds.

Aurélien de Meaux, CEO von Electra, hebt die Herausforderung hervor, im derzeitigen Marktumfeld mehr als 300 Millionen Euro an Eigenkapital zu beschaffen, und betont die Schwierigkeiten, mit denen sich Start-ups mit hohem Finanzierungsbedarf im Abschwung des Risikokapitalmarktes konfrontiert sehen.

Das kapitalintensive Geschäftsmodell von Electra erfordert erhebliche Anfangsinvestitionen und mehrere Jahre, bevor die Rentabilität erreicht wird. Der CEO des Unternehmens gibt an, dass sie seit sechs Monaten an dieser Finanzierung arbeiten. Während dieser Zeit verließ einer der Mitgründer von Electra, Augustin Derville, das Unternehmen, um ein Startup im Bereich der stationären Speicherung (Eclipse) zu gründen, in das Aurélien de Meaux investiert hat.

Electra macht zwar keine Angaben zu seinen Einnahmen oder seiner Bewertung im Jahr 2023, doch de Meaux erwähnt, dass das Unternehmen kurz davor steht, ein Einhorn zu werden. Neben PGGM hat sich auch Bpifrance über seinen Large-Venture-Fonds am Kapital des Start-ups beteiligt und damit das Engagement des französischen Staates bei der Förderung eines europäischen Marktführers in einem hart umkämpften Ladesektor unterstrichen. Mehrere historische Investoren, darunter Eurazeo, Rive Private Investment, SNCF und Serena, haben ebenfalls erneut investiert.

Das im Jahr 2021 gegründete Unternehmen Electra hat sich vor allem auf Geschwindigkeit konzentriert. Als Mitglied der Next40 hat sich das Unternehmen auf ultraschnelles Laden spezialisiert und legt großen Wert auf die Benutzerfreundlichkeit. Die App ermöglicht es den Nutzern, eine Ladestation im Voraus zu reservieren, was dazu beiträgt, dass Electra auf Chargemap, einer Plattform zur Bewertung von Elektroladestationen, hohe Bewertungen erhält (4,5 von 5 Punkten). Zuverlässige Ladestationen sind von entscheidender Bedeutung, da schlecht funktionierende Ladestationen die Verbreitung von Elektrofahrzeugen in Frankreich behindern.

Electra stellt seine Stationen in dicht besiedelten Stadtgebieten, Gewerbegebieten und Autobahnen auf. Das Start-up ist strategische Partnerschaften mit großen Unternehmen wie Vinci Autoroutes, Stellantis, AccorInvest, Louvre Hotels Groupe, Toulouse Blagnac Airport, G7, Bolt, Chopard Group und Hertz eingegangen, um ihren Kunden das Laden zu erleichtern.

Frankreich ist sein Hauptmarkt, aber Electra ist in acht Ländern tätig und hat insgesamt fast 1.000 Ladepunkte installiert. Das Unternehmen möchte bis 2030 15.000 Ladepunkte erreichen und konzentriert sich dabei auf die internationale Expansion, wobei der Schwerpunkt in letzter Zeit auf der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) lag. Electra plant, dieses Ziel durch Neueinstellungen - derzeit beschäftigt das Unternehmen 180 Mitarbeiter - und potenzielle Übernahmen zu erreichen, wobei das Unternehmen laut Aurélien de Meaux eher ein konsolidierender als ein zu übernehmender Akteur sein will.